In der Übersetzung der UN-BRK (2006) lässt sich der
Begriff Inklusion nicht finden, während im wissenschaftlichen Diskurs noch
keine Einigkeit über die Abgrenzung von Integration und Inklusion herrscht
(Stein 2010; Wocken 2011). So werden Integration und Inklusion im laienhaften
Zusammenhang oft als synonym verwendet. Nach D’Alessio et al. (2010) meint
Inklusion aber deutlich mehr als Integration, wie in folgender Tabelle
veranschaulicht wird.
Tabelle Drei pädagogische Konzepte
zur Erziehung, Bildung und Unterricht nach D'Alessio, Donelly & Watkins 2010,
übersetzt von EnnPie
Aspekte
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Segregation
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Integration
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Inklusion
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Fokus
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Individuelle Defizite
in segregativen Settings
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Bereitstellung von
zusätzlicher Unterstützung zur individuellen Förderung
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Transformation der
Strukturen (systematische Veränderung in der Pädagogik, Bewertung und im
Curriculum)
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Theoretisches Modell
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Medizinisch, klinisch
Endogene Entitäten als Störungsursachen
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Medizinisch,
psychologisch und sozial
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Menschenrechte. Alle
Schüler haben das Recht wohnortnah beschult und nicht kategorisiert oder
stigmatisiert zu werden
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Interventionen
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Förderung und
Unterstützung werden in segregativen Settings von Spezialisten zur Verfügung
gestellt
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Ausgleich des
individuellen Nachteils in integrativen Settings (Rehabilitation oder
ökonomische Unterstützung)
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Lehr- und Lernreform
mit der Organisation von Regelsettings, die allen Schülern gerecht werden
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Benachteiligung wird
betrachtet als..
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Individuelles Defizit,
personengebunden
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Interaktionen zwischen
der Umwelt und dem Individuum
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Eine Form von Exklusion
und Diskriminierung, abhängig davon wie die Gesellschaft/Schule strukturiert
ist
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Entscheidungsprozesse
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Professionelle
entscheiden hauptsächlich
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Professionelle
entscheiden mit Eltern zusammen
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Benachteiligte/
Behinderte haben das Entscheidungsrecht
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An diesem Vergleich lässt sich ablesen, dass Inklusion
eine Art Weiterentwicklung und Optimierung von Integration darstellen soll. Im
inklusiven System soll jedes Kind, mit jedem pädagogischen Bedürfnis, teilhaben
können und als Segment der heterogenen Gruppe anerkannt werden. Zur Lerngruppe
gehören dann im Optimalfall „schwerstbehinderte“ wie auch „hochbegabte“, die
als Teil der Vielfalt ihren Anteil zum gelingenden Unterricht beitragen. Gemäß UNESCO wird Inklusion
definiert als „an ongoing process aimed at offering quality education for all
while respecting diversity and the different needs and abilities,
characteristics and learning expectations of the students and communities,
eliminating all forms of discrimination“ (2008: 3).